Männlich oder weiblich? Ist das nicht längst überholt?
Nein, überhaupt nicht. Viele Reaktionen auf das Thema Corona sind patriarchal geprägt: Grenzen setzen, dichtmachen, Kontakt und Körperlichkeit verhindern, Impfstoff oder Gegenmittel finden, Infizierte und deren Kontakte mit einer App tracken.
Die Maßnahmen sind von dieser Idee geleitet: Der Feind sitzt im eigenen Körper oder im Körper meines Nächsten! Also bauen wir Mauern und patrouillieren. So weit, so gut.
Nur fehlt in meinen Augen etwas Wesentliches, das zum Menschsein gehört: Verbundenheit und Vertrauen.
Merkst Du auch, wie sehr wir uns danach sehnen, in Kontakt zu sein? Wie wichtig Berührungen und Umarmungen uns sind? Wie wichtig auch das Vertrauen ist in unsere Gesellschaft, in unsere Demokratie und unsere freiheitlichen Werte, die sonst so selbstverständlich für uns sind?
Verbundenheit und Mitgefühl – darauf kommt es an
Wir erleben in diesen Zeiten, wie wichtig Anteilnahme und Hilfsbereitschaft sind. So viele Menschen engagieren sich.
All die kreativen Ideen und gemeinnützigen Initiativen helfen, Einschränkungen leichter zu verkraften oder sie bringen auf digitalem Weg Leichtigkeit und Freude in die Wohnzimmer. Diese Welle der Hilfsbereitschaft und kreativen Ideen hat sich innerhalb nur weniger Tage nach dem Lock Down entwickelt. In kürzester Zeit ist richtig viel Positives entstanden.
Es wurden ganz neue Wege gefunden, um in Kontakt zu bleiben. Ich gehe für einen älteren Nachbarn einkaufen und habe seither viel mehr Kontakt zu ihm. Meine 90-jährige Mutter und ich treffen uns sonntags zur Zoom-Konferenz am Bildschirm. Das tröstet uns darüber hinweg, dass wir uns gerade nicht in den Arm nehmen können. Diese außerordentliche Situation zeigt uns deutlich worauf es auch ankommt: Verbundenheit und Mitgefühl.
Wir müssen neue Wege finden, um unsere Zuneigung und Freundschaft zu zeigen.
Die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 18. März 2020 finde ich bemerkenswert. Was mir besonders auffiel: Frau Merkel hat an unseren Gemeinsinn appelliert. Sie betont eindeutig, wie wichtig Verbundenheit ist, um gut durch diese Krise zu kommen. Hier einige Sätze aus ihrer Rede:
„Wir alle müssen Wege finden, um Zuneigung und Freundschaft zu zeigen. Wir werden als Familien und als Gesellschaft andere Formen finden, einander beizustehen. Wir müssen, auch wenn wir so etwas noch nie erlebt haben, zeigen, dass wir herzlich und vernünftig handeln und so Leben retten. Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an. Wir werden als Gemeinschaft zeigen, dass wir einander nicht alleine lassen.“
Eine gute Rede. Ich stimme ihr in all diesen Punkten zu.
Was wäre, wenn wir Frau Merkels Worte auf uns beziehen?
Ein ungewöhnlicher Übergang, aber jetzt komme ich zum Kern dessen, was meine persönliche Vision ist. Was ich mir wünsche, wie wir mit uns selbst umgehen.
Meine große Vision ist, dass jeder Mensch Wege findet, sich selbst zu mögen.
Ich lese die Sätze von Frau Merkel mal auf mich selbst bezogen:
- Ich kann Wege finden, um mir selbst Zuneigung und Freundschaft zu zeigen.
- Ich kann Formen finden, mir selbst beizustehen.
- Ich kann, auch wenn ich so etwas noch nie erlebt habe, mir selbst zeigen, dass ich herzlich handele und mich so selbst rette.
- Es kommt ohne Ausnahme auf mich selbst an.
- Ich kann mir selbst zeigen, dass ich mich nicht alleine lasse.
Nur mal als gedankliche Anregung: Vielleicht können wir nicht das Virus durch Liebe verwandeln, aber wir können uns selbst durch Liebe verwandeln, mit Liebe wachsen.
8 Affirmationen, die Dich auf den Weg zu mehr Selbstliebe bringen
Affirmationen wirken, weil sie Dein Denken, Deine Gefühle und Dein Handeln in eine positive Richtung lenken können.
Lasse die folgenden Sätze auf Dich wirken und beobachte dabei, ob und wie sie in Deinem Körper wirken. Zum Beispiel, ob Du die positive Energie einer Affirmation in Deinem Herzen fühlen kannst, die Worte Dich vielleicht weit oder weich oder entspannt werden lassen.
Lasse Deine Körperreaktion auf diese Worte Dir als Richtschnur dienen, ob eine Affirmation stimmig für Dich ist. Was nicht passt, kannst Du passend machen: Verändere einfach die Worte und Sätze für Dich, so dass sie stimmig sind.
- Ich kann einsteigen in eine Welt von Verbundenheit und Wertschätzung.
- Ich kann mir selbst vertrauen.
- Mit Selbstvertrauen bin ich in meiner Kraft und für mich selbst wirksam, auch wenn im Außen vieles ungewiss ist.
- Ich kann Dankbarkeit empfinden dafür, dass ich gesund bin und mein Körper mir jeden Tag 24 Stunden Leben schenkt.
- Ich kann mit dem Kämpfen aufhören. Mit dem Kampf gegen mich selbst und gegen alles, was ich nicht verändern kann.
- Ich kann die Mauern in mir einreißen, die ich gegen mich selbst aufgebaut habe. Vielleicht waren diese Mauern aus Gefühlen von Scham, Angst oder Schuld entstanden. Aber heute habe ich die Wahl, die inneren Mauern einzureißen, die den Kontakt zu mir selbst verhindern.
- Ich kann aufhören mein Gewicht zu kontrollieren oder die Kalorien zu zählen und anfangen zu essen worauf ich Lust habe und diesen Geschmack von Freiheit auch auf meiner Zunge genießen.
- Ich kann alles, was mich von mir selbst trennt in den Arm nehmen und beginnen, mich selbst und meinen Körper zu spüren.
Zur Selbstliebe gibt es keine Alternative
Selbstliebe ist die Basis von allem. Selbstliebe brauchst Du Dir nicht erst zu verdienen. Du kannst sie Dir sofort und jetzt schenken. Du brauchst auf nichts zu warten, bevor Du Dich selbst lieben kannst. Worauf warten? Lebe jetzt schon volle Kanne Dein Leben in Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Auch wenn Du so etwas noch nie erlebt hast: Mit Selbstliebe rettest Du Dein Leben!
Wenn Du das alleine noch nicht so gut kannst, Dich bedingungslos selbst mögen, dann nimm Dir Unterstützung: Hier habe ich gleich zwei Möglichkeiten für Dich:
Selbstliebe Möglichkeit 1:
Wenn Dir die Worte „Ich liebe mich“ nicht glatt und mit Überzeugung über die Lippen kommen, dann ändere Deinen Standpunkt. Wie wäre es mit: Da ist etwas in mir, das mich bedingungslos liebt, so wie ich bin! Lausche bei diesem Satz mal ganz tief in dich hinein und spüre es in Deinem Herzen. Du wirst geliebt! Da ist etwas in Dir, das Dich bedingungslos liebt, so wie Du bist! Deine Seele liebt Dich und der weise und gütige Anteil in Dir selbst liebt Dich auch.
Selbstliebe Möglichkeit 2:
Vielleicht hattest Du als Kind oder Jugendliche eine Oma oder eine Tante, die bedingungslos zu Dir gehalten hat. Eine Person, die Dich verteidigt hat oder bei der Du Kummer und Sorgen aussprechen konntest. Ein Mensch, der Dir den Rücken gestärkt hat und für Dich da war. Dies können Menschen sein, die es in Deinem realen Leben gibt oder gegeben hat. Oder vielleicht hattest Du in Deiner Vorstellung auch eine Figur aus einem Märchen- oder Fantasieland, der Du alles anvertrauen konntest.
Mit dieser Person oder mit dieser Figur hast Du erlebt, dass jemand Dich liebt. Du hast erfahren, dass Du liebenswert bist, so wie Du bist. Und jetzt, hier und heute, gönne Dir das mal, diese Vorstellung, dass dieser Mensch oder diese Figur dich schon immer geliebt hat, Dich jetzt liebt und immer lieben wird. Und spüre auch diesem Gefühl in Dir nach und spüre es in Deinem Herzen. Du bist geliebt.
Du bist herzlich eingeladen
Mehr Inspirationen und Anregungen zum Thema Selbstliebe und Körper-Erleben bekommst Du bei einem „Date mit Deiner Weiblichkeit“. Es findet immer samstags um 19 Uhr live in der Facebook-Gruppe „Wechseljahre – von der Rebellin zur Königin“ statt. Ich spreche oder schreibe über Genussvolles für Deinen Körper und Beflügelndes für Deine Selbstliebe. Alle Inhalte bleiben übrigens in der Gruppe. Also auch wenn Du sie live verpasst hast, kannst Du sie Dir später anschauen. Sehen wir uns?
Wie sind Deine Gedanken dazu? Schreib sie mir gern in die Kommentare.
Auf Dein Leben in Selbstliebe,
Deine Ilona