Weil jeder Mensch einen eigenen Weg zur Selbstliebe finden muss, bin ich neugierig zu erfahren, wie andere das machen. Also habe ich nachgefragt und 7 Antworten bekommen von 6 wunderbaren Frauen, die genauso wie Du und ich in der Mitte ihres Lebens bereits viel erlebt haben mit der großen Liebe ihres Lebens. Und mit der „großen Liebe des Lebens“ meine ich diesmal die Selbstliebe. Von mir erfährst Du, warum eine große Portion Selbstliebe auch Dein Liebesleben verschönert.
Für immer und ICH – denn Du bist das ganze Leben mit Dir zusammen
Verbeuge dich vor dir selbst und verbiege dich nicht für andere!
Anita Maas (57 Jahre, Herausgeberin des Maas Magazins und Naturcoach, www.maas-mag.de und www.maas-naturcoaching.de)
Das ist für mich die Formel für Selbstliebe. Natürlich sollte das nicht in Narzissmus münden. Dein ganz persönliches Maß dafür ist: Schöpfst du aus dem Vollen oder zahlst du drauf? Eine Schale, die gefüllt ist, kann überfließen, solange der Nachschub gesichert ist. Wenn dein Akku schon auf rot steht oder du genau weißt, dass du die letzten Kraftreserven noch für deinen Weg brauchst, dann ist es richtig und wichtig Nein zu sagen. Vor allem, da du dann vermutlich nicht mehr so bereitwillig und bedingungslos gibst, sondern aus der Befürchtung heraus, nicht geliebt zu werden, wenn du absagst.
Wenn du nicht gut Nein sagen kannst, dann fragst du womöglich auch nicht so gerne nach Hilfe, weil du von dir selbst ausgehst und befürchtest, dass der oder die andere ebenfalls über seine Möglichkeiten hinaus gibt. Ein Teufelskreis! Das führt dazu, dass du zu viel gibst und zu selten bekommst. Lerne nein zu sagen, wenn du nicht aus der Fülle heraus geben kannst, und lerne zu fragen, wenn du Hilfe benötigst. Dann bist du perfekt eingebunden in den Kreislauf von Geben und Nehmen und genährt von der stetig fließenden Lebensenergie.
Selbstliebe – daran kommt KEINE vorbei
Susanne Maria Öhlschläger (bald 57 Jahre jung, Energetik und Lomi-Lomi Massage, www.finde-deine-spur.com)
Weder auf Social Media noch im wirklichen Leben. Doch was heißt es für mich? Aufgewachsen in einem hochgewachsenen und schon sehr früh sehr fraulichen Körper, passte es in meinen Jugendjahren oft nicht zusammen.
Das, wie ich mich fühlte und was die Außenwelt mir spiegelte, von mir wollte, waren zwei Welten. Rückwärts betrachtet war es ein Segen für mich. Ich lernte dadurch sehr früh, auf mich zu achten, mich zu spüren. Was sich gut anfühlt und was nicht. Vieles fühlte sich damals nicht gut an. Schnell begriff ich auf einer nicht rational zu fassenden Ebene, dass irgendwie dann alles gut lief, wenn ich mich achtete. Auf meiner Lebensreise war sehr früh, sehr viel an Verantwortung für meine Geschwister und Familie. Da war das Außen auch wieder nicht so wichtig. Aber die Rückzugszeiten nur für mich – heute sagt man Me-Time waren mir heilig. Und sind es heute noch.
Eine lebenslange Liebe? Die zu mir Selbst
Susanne Maria Öhlschläger (bald 57 Jahre jung, Energetik und Lomi-Lomi Massage, www.finde-deine-spur.com)
Ehrlich – Nein nicht immer.
Manches Mal hätten wir uns fast aus den Augen verloren.
Wir fanden uns aber immer wieder – besonders dann, wenn keine andere da war.
Arbeiteten an unserer Beziehung. Nun hat sie eine Tiefe und eine Dimension – da passt kein Blatt mehr dazwischen.
Was hat mich meine Selbstliebe finden lassen?
Mich auf meine Gefühle zu verlassen.
Mich auf mich einzustimmen.
Mich und meine Bedürfnisse achten.
Immer wieder mal etwas Neues auszuprobieren.
Die äußeren Veränderungen (älter, rundlicher und grauer) anzunehmen.
Das Innere strahlte damit immer mehr. Und damit Ich.
Und ich umgab mich in meinem Wandel hin zu mir – wie von Zauberhand mit anderen strahlenden Wesen. Auch eine, die weint oder mal grantig ist, strahlt mehr aus, als eine künstliche Gestalt.
Das Selbst will einfach sein.
Das beruhigende ist auch – es ist immer da. Egal, wann wir es beginnen zu lieben.
Getragen und gehalten durch die Frequenz der Liebe
Ann-Katrin Kossendey-Koch (48 Jahre alt, spirituelle Apothekerin & Holistic Health Coach, www.gesundheitneuerleben.com)
Gestern hatte ich eines dieser Mama-Töchter-Gespräche mit meiner 13jährigen Tochter. In ihrem Spiegel sieht sie gerade ein Mädchen, das nicht gut genug ist – durch und durch. Die Beine zu kurz, die Haare zu platt, die Haut zu blass, die Klamotten zu uncool und sie selber einfach ungenügend. Alle liebevollen Bestätigungen meinerseits halten dem Druck des Vergleiches mit Mitschülerinnen und Instagram nicht statt. Ich kann sie so gut fühlen, mir saß mein eigenes Teenager-Ich gegenüber.
Welche befreiende Wirkung hat das authentische Annehmen und Lieben der eigenen Person? Die Erkenntnis, dass Du selbst das Wunder bist, nach dem Du im Außen suchst, sprengt Deine Ketten und macht Dein Leben so viel bunter, freier und erfüllter.
„Mama, Du bist so selbstbewusst. Du sagst einfach, was Du denkst und was Du willst.“
„Ja, mein Herz, das tue ich. Aber es war ein Weg voller Erfahrungen, Schmerzen und Tränen, der mich sehr viel Mut gekostet hat. Aber nur so kann ich Dir und Deinen drei Schwestern als Vorbild die Hand reichen und Euch jeden Tag vorleben, dass Ihr den Käfig der Minderwertigkeit nur selbst verlassen könnt. Getragen und gehalten durch die Frequenz der Liebe.“
Ann-Katrin hat einen weiteren LEMONDAYS Artikel über Selbstliebe geschrieben.
Selbstliebe bedeutet Freiheit
Dagmar Kotzian (62 Jahre, Gesundheitspraktikerin BfG Persönlichkeitsbildung & Sexualkultur, DGAM Dozentin Sexualkultur, www.DagmarKotzian.de)
Das ist meine klare Erkenntnis nach vielen Jahren der Selbstreflexion und des Loslassens von Erwartungen an mein Umfeld. Wie kann ich erwarten, dass mich mein Gegenüber liebt, wertschätzt, achtet, behütet und auch sexuell fliegen lässt, wenn ich mir all dies nicht selbst schenken kann?
Selbstliebe beinhaltet aus meiner Sicht alle Selbst-Aspekte, die uns immer wieder begegnen – allen voran das SichSelbstBewusstsein, das Annehmen der eigenen Ecken, Kanten, Schatten … meiner ganz ureigenen Individualität.
Deshalb ist Selbsterforschung wichtig um zu erkennen was mir wirklich gut tut und was eben nicht, wie meine wahren Bedürfnisse sind und wo meine Grenzen liegen. Dann kann ich die Selbstverantwortung für all meine (Er)Lebensebenen übernehmen. Es bleibt die Selbstermächtigung mir dadurch alle die Liebe, Wertschätzung, Achtsamkeit selbst schenken zu können anstatt sie von außen zu erwarten. Das empfinde ich als totale Freiheit mit dem schönen Nebeneffekt viel gelassener und leichter durch das Leben zu tanzen.
Selbstliebe – ein Weisheitsweg
Kathrin Aruna Sohst (42 Jahre, Autorin, Waldbaden/Waldtherapie-Guide, achtsame Coach, www.kathrinsohst.de)
Weibliche Selbstliebe heißt für mich sanft, bewusst und naturverbunden durchs Leben zu gehen. Es nährt mich zutiefst, wenn Räume entstehen, in denen ich nach innen lauschen, in der Natur sein, mich meinem Körper widmen oder mit meinen Kindern zusammen sein kann. Entspannt und in Ruhe.
Meine Lehrmeister: Unfreundlichkeit und Härte mir selbst gegenüber, körperliche und seelische Erschöpfung durch Stress und Leistungsdruck und eine am Ende toxische Beziehung. Mich immer wieder neu zu würdigen, erlebe ich als einen Weisheitsweg, der sich jeden Tag anders anfühlen kann.
Was mir dabei wichtig ist: Mir erlauben weniger zu planen und intuitiver zu arbeiten, mich so zu zeigen, wie ich bin und mein Frausein nicht mehr daran knüpfen, ob es gerade einen Mann in meinem Leben gibt. Auch wenn ich sehr neugierig bin zu erleben, wie sich Zweisamkeit anfühlt, die aus einer liebenden, bewussten Haltung mir selbst gegenüber erblüht…
Von Silke Steigerwald kannst Du erfahren, warum Selbstliebe schöner macht als jede Diät.
Selbstliebe macht ein Ganzes draus
Ute Spingler (Dipl.- Designerin, Kunst-Therapeutin, Live-Painting + Seelenbilder Kunst + Coach für die Sinne, Wonne & Weiblichkeit, http://www.tangoart.com)
Mich liebevoll annehmen und aus vollstem Herzen ja zu mir zu sagen! Und zwar gerade dann, wenn ich das Gefühl habe, mir „rutscht etwas aus den Fingern“, es gelingt nicht so recht oder ich habe mein Bestes gegeben, doch das Ergebnis hält nicht meinem kritischen Blick stand.
Der Blick darf liebevoll sein!
Wenn ich meine scheinbar ungeliebten Seiten annehmen und auch zu diesen „Ja“ sagen kann! Steckt da nicht vielleicht dieser „ganz besondere individuelle Kern drin, den es erst recht zu entdecken gilt?“
(Das gilt auch für das Bejahen und Annehmen der Seiten meines Partners/Partnerin, die mich triggern und mir meine Themen spiegeln!)
Mich mit meinem Inneren Kind verständnisvoll und liebevoll in den Arm nehmen, tief ein- und ausatmen und zu mir sagen, „Hey, alles gut! Du hast Dein Bestes gegeben, Du darfst auch was vermasseln oder einfach entscheiden, etwas bewusst nicht zu tun! Du darfst auch verletzlich sein, zu Deinen Ängsten stehen, auch Wut fühlen und spüren, was Deine eigentlichen Bedürfnisse sind! Und Du darfst dazu stehen, Dinge abzulehnen und NEIN sagen, wenn es sich nicht stimmig anfühlt!
„Spüre in Dein Herz, das ist geliebte Selbstfürsorge! Die praktizierte Selbstliebe als Achtsamkeit mir gegenüber sowie die Annahme meiner sonnigen und schattigen Seiten! Dann wird wieder ein Ganzes draus und ich bin mit mir eins!
Anzeige
Solosex ist ein Schlüssel für Deine Selbstliebe
Ilona Tamas (57 Jahre, Coachin für Weiblichkeit und Sexualität https://ilona-tamas.de)
Mit einer großen Portion Selbstliebe verschönerst Du Dein Liebesleben. Lasse Deine 5 Sinne das Tor zu körperlichem Genuss und Deiner Lust sein. Wenn Dir Bewegung liegt: Stimme Dich ein auf Deinen Solo-Sex mit Tanzen, Yoga oder einem Waldspaziergang. Vielleicht ist Dir eher nach Entspannung: Meditiere, höre Musik, genieße ein warmes Bad oder lese Dir selbst sinnliche Texte oder Gedichte vor. Du kannst auch Deinen Gaumen mit Obst oder feinen Genüssen verwöhnen.
Tue was Dir hilft, Deinen Körper zu spüren und Dich anzuregen.
Beschenke Dich reichlich mit Berührung: Wenn Du Dich selbst erfreust kannst Du DEINE Lust erforschen und erkunden, in Deinem Tempo. Beim Berühren und Spüren kannst DU herausfinden, was Dir Lust macht und Deinen Garten der Lust hegen und pflegen, wie es DIR gefällt. Mit Deiner Aufmerksamkeit nur bei Dir, fällt es leichter DEINE Bedürfnisse im Blick zu haben.
Lasse Dein Motto Selbstliebe sein. Orgasmus ist kein Muss. Mache es zu einer „Me-Time“ in der Du Dir Zeit schenkst und Dich selbst verwöhnst. Sei zart und sanft mit Dir.
Da geht noch mehr an Selbstliebe bei Dir? Finde weitere Tipps und 2 Übungen, die es Dir leicht machen, liebevoll mit Dir selbst zu sein in meinem LEMONDAYS Beitrag „Was Du von Angela Merkel über die Selbstliebe lernen kannst„.
Was hat das Leben Dich gelehrt zum Thema Selbstliebe?
Erzähle uns vom Geschenk, das Du durch Selbstliebe empfangen hast. Oder vielleicht hast Du auch eine persönliche Selbstliebe-Geschichte.
Und nun bist Du dran: Schreibe uns darüber gerne in einem Kommentar. Oder wenn Du bloggst – erzähle Deine Selbstliebe-Geschichte auf Deinem Blog, setze einen Link zu unserem Beitrag und zeige uns Deinen Blogbeitrag hier im Kommentar.
Alles Liebe,
Deine Ilona
Foto: Pixabay
2 Gedanken zu „8 mal Selbstliebe: Was Du von 7 Frauen über die Selbstliebe lernen kannst“
Vielen Dank für Ihre schönen Gedankenanstöße zur Selbstliebe. Für uns war es ein harter Weg, bis wir es schafften, uns selbst zu lieben. Und manchmal ist es heute noch in manchen Situationen eine Herausforderung.
Aber die Eigenliebe ist unabdingbar um zu überleben. Das haben wir immer wieder erfahren. Es war für uns nicht leicht – für jeden Einzelnen von uns – es zu schaffen, uns selbst zu mögen. Besonders in unseren jüngeren Jahren und am Anfang unserer Beziehung.
Sich selbst zu mögen geht ja vielleicht noch. Aber sich selbst zu lieben ist nochmal eine Steigerung. Die Selbstliebe zu erringen gleicht einem Sieg bei einem Marathonlauf.
Wer jetzt denkt, Selbstliebe hätte etwas mit Egoismus oder Narzissmus zu tun, der liegt falsch. Für uns ging es darum, uns selbst mit allen Mängeln und Nachteilen zu aktzeptieren. Das ist heute besonders schwer, wenn dir von den Medien vorgegaukelt wird, wie du aussehen musst oder was du besitzen musst, um ein toller Typ zu sein.
Dabei geht es gar nicht darum. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, mit sich selbst gut auszukommen. Uns gelang das immer besser, als wir im Laufe der Zeit lernten, mit uns selbst nicht zu streng zu sein. Je älter man wird, umso mehr lernt man sich kennen. Man weiß im Laufe der Zeit, was einem gut tut und was man lieber lassen sollte.
Natürlich schlägt man immer wieder gern einmal über die Strenge, trinkt ein Gläschen zu viel oder ist durch zuviel Arbeit viel zu gestresst. Aber im Großen und Ganzen haben wir heute gelernt, auf uns selbst zu schauen und rechtzeitig stop zu sagen, wenn wir einerseits über die Strenge schlagen oder andererseits zu streng zu uns selbst sind.
Es geht doch im Leben darum, sich selbst so gut kennenzulernen und sich mit sich selbst auch ein Stück zu versöhnen und sich so anzunehmen, wie man eben ist. Das bedeutet nicht, dass man noch Verbesserungsversuche machen kann. Aber sich daran aufarbeiten sollte man nicht.