Schon als kleines Mädchen habe ich es geliebt, im Dezember durch die Siedlungen meines Heimatortes zu spazieren, um die geschmückten Häuser zu bewundern und in die hell erleuchteten Fenster zu schauen. Ich stellte mir dann immer vor, wie wohl alle diese Menschen Weihnachten feiern, welche Traditionen sie haben, was sie sich schenken und wie das Weihnachtsmenü aussehen mag.
Das ELARA Redaktionsteam nimmt Dich jetzt zu Weihnachten mit in die heimatliche Stube. Jede Redakteurin verrät Dir, wie sie die Feiertage verbringt, was unbedingt zu einem gelungenen Fest dazugehört und welche Traditionen sie seit Jahren begleiten. Freue Dich in diesem ungewöhnlichen Artikel auf festlich glitzernde Einblicke und lerne unsere ELARA Redakteurinnen nochmal von ihrer privaten Seite kennen. Besonders spannend ist es zu lesen, wie unterschiedlich das Weihnachtsfest in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark, Ungarn und auch Venezuela gefeiert wird.
Also los, ab nach Luxemburg zu Kirsten
Meine Weihnachtstradition(en)
Diese Zeilen schreibe ich am Fuße meines Christbäumchens, den Laptop auf den Knien, und es glitzert, funkelt und duftet in voller Pracht.
In meiner Kindheit wurde der Baum am 23. Dezember abends im Wohnzimmer aufgestellt, die Tür abgesperrt, damit das Christkindchen und seine Engel es in Ruhe, ohne naseweise Kinder schmücken und die Geschenke bringen können.
Das war magisch.
Aber je älter ich wurde, desto doofer fand ich es, denn die Zeit der funkel-glitzer-Atmosphäre war mir viel zu kurz, und unsere amerikanische Nachbarsfamilie hatte ihr Bäumchen schon ab Thanksgiving stehen…
So schön, dass es hier in Luxemburg Tradition ist, das „Krëschtbeemchen“ ab dem ersten Advent aufzustellen. Dieser Tradition bin ich doch sofort gefolgt – bis unsere Tochter an einem ersten Advent geboren wurde. Seitdem steht er erst ab dem zweiten Advent, denn ich wollte nicht, dass die Geburtstagsstimmung vom Weihnachtszauber überdeckt wurde. Jetzt, da sie ausgezogen ist, kann ich mir vorstellen, doch wieder zu switchen. Das bringt mich echt zum Lachen und wirft die Frage auf, ob es dann überhaupt eine Tradition ist? Oder ist gerade das lebendige Anpassen und sich über das Neue freuen auf seine Weise auch eine Tradition?
Was auf jeden Fall eine bleibende Tradition bei mir ist, ist das kleine orange Büchlein „Weihnachtsgeschichten“ aus der Kinderzeit meiner Mama. Es ist so alt, dass nicht mal ein Erscheinungsdatum drin steht, nur dass es 1,- Mark gekostet hat.
Acht kurze Geschichten stehen darin, über den naseweisen Michel, der unbedingt das Christkindlein sehen wollte, den kleinen Franzl mit dem großen Herz für die Vögel, die bei dem Schnee ja kein Futter finden. Lina, die dem Nikolaus aus der Patsche hilft und im Gegenzug Knecht Ruprecht ihr Weihnachtskarussell reparieren muss. Wichtige Kinderfragen, womit der Weihnachtsmann sich die Hände wäscht, wenn sie schmutzig werden oder warum er Brille und Glatze hat, werden geklärt.
Aber meine Lieblingsgeschichte ist die von „Till, dem Sternenschlucker“.
Er erlebt ein eher bescheidenes Weihnachten, denn seine Mama ist krank und kann kein grosses Fest aufziehen. Draussen schneit es und Till möchte unbedingt raus. Wie er so durch die leeren Straßen tanzt, „Himmelssterne“ auf seiner Zunge schmelzen lässt, Schneebälle wirft und sich an den Lichtern und Weihnachtsbäumen in den Stuben erfreut, trifft er leider eine Fensterscheibe, die zwar nicht zu Bruch geht, aber der Junge der dort alleine mit seiner neuen Eisenbahn spielt bemerkt ihn und lädt ihn zum Spielen ein. Dort bekommt er die ersten Vanillesterne seines Lebens, die köstlicher nicht sein könnten. Nach zwei Stunden macht er sich erfüllt von Freude, einem neuen Freund und einem Päckchen herrlichster Weihnachtskekse auf den Heimweg zu seiner Mutter. Er ist sich sicher, er ist der reichste arme Schlucker – Sternenschlucker der Welt.
Diese Geschichten lese ich ebenfalls hier, am Fusse meines Christbäumchens, das so herrlich glitzert, funkelt und duftet.
Ich wünsche DIR eine zauberhafte Weihnachtszeit.
Weiter geht`s nach Venezuela zu Schareska
Weihnachten in Venezuela: Wärme, Strand und Traditionen
Dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin – in Venezuela – beginnt die Weihnachtszeit früh. Schon Anfang Dezember sind die Weihnachtsbäume aufgestellt und die festliche Dekoration zieht sich durch jedes Haus und jede Straße. In Caracas, meiner Heimatstadt, ist es im Dezember etwas kühler als im Rest des Jahres, aber mit etwa 25 Grad bleibt es tropisch warm. Naturtannenbäume sind bei uns schwer zu bekommen – und ehrlich gesagt würden sie bei dieser Wärme auch nicht lange halten. Stattdessen setzen die meisten auf Plastikbäume, die nicht nur langlebig sind, sondern auch schon zu Beginn der Adventszeit bewundert werden können. Für deutsche Verhältnisse mag das ungewohnt sein, aber es hat seinen ganz eigenen Charme.
Für mich war Weihnachten immer eine Zeit der Wärme – und das nicht nur wegen des Klimas. Ich verbinde diese besondere Zeit mit Strandbesuchen, herzlichen Begegnungen und vor allem gutem Essen. Denn in Venezuela dreht sich Weihnachten auch um kulinarische Traditionen. Ein Highlight sind die Hallacas – ein Gericht, das es nur zur Weihnachtszeit gibt. Hallacas sind salzige Maisteigtaschen, die mit einer Mischung aus Fleisch, Oliven und anderen Zutaten gefüllt und in Bananenblättern eingewickelt im Wasserbad gekocht werden. Sie sind köstlich und symbolisieren für mich Gastfreundschaft und Gemeinschaft. Wer zu dieser Zeit besucht wird, bekommt garantiert eine Hallaca angeboten.
Auch Silvester wird in Venezuela ausgiebig gefeiert – und das oft mit einem Hauch von Aberglaube. Von der gelben Unterwäsche, die Glück bringen soll, über das Hinausgehen mit Koffern (damit das neue Jahr viele Reisen bringt), bis hin zum Verzehr von 12 Weintrauben, bei denen jeder Bissen für einen Wunsch steht: Die Rituale schaffen eine hoffnungsvolle und fröhliche Stimmung für das kommende Jahr.
Weihnachten und Silvester in Venezuela sind für mich eine bunte Mischung aus Traditionen, Gemeinschaft und ganz viel Lebensfreude. Es ist eine Zeit, die meine Wurzeln und mein Herz geprägt hat – und ich trage sie jedes Jahr aufs Neue bei mir, egal wo ich bin.
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in die Weihnachtszeit in Venezuela hat Dir gefallen. Für mich ist es eine Zeit voller Wärme, Gastfreundschaft und Freude, die ich auch fern meiner Heimat immer in meinem Herzen trage.
¡Feliz Navidad y un próspero Año Nuevo! Möge diese festliche Zeit euch mit Liebe, Hoffnung und unvergesslichen Momenten erfüllen – egal, ob mit Schnee oder unter der tropischen Sonne!
Willkommen in der Schweiz bei Denise
Weihnachten in der Natur: Besinnlichkeit unter den Sternen
Für meine Familie hat Weihnachten eine besondere Bedeutung: Ruhe, Nähe und Besinnlichkeit. Statt opulenter Feiern steht bei uns das Wesentliche im Fokus – Einfachheit und der Einklang mit der Natur.
Der Heiligabend beginnt mit einem schlichten, liebevoll zubereiteten Essen, das uns an unsere Wurzeln erinnert. Es schafft Raum für Gespräche und das gemütliche Beisammensein. Danach zieht es mich hinaus in die winterliche Stille. Eingepackt in warme Kleidung mache ich mit den Hunden einen Spaziergang. Die Kälte wirkt erfrischend, die Schritte auf dem gefrorenen Boden knirschen – ein Klang, der mich beruhigt.
Fernab von künstlichem Licht eröffnet sich ein spektakuläres Himmelszelt.
Die Sterne scheinen an Weihnachten besonders hell, fast so, als wollten sie ihre Freude teilen.
Mit der App „Stellarium“ entdecke ich Sternbilder und Planeten. Die Geschichten hinter den Sternen faszinieren mich und machen den Himmel lebendig.
Trotz technischer Unterstützung bleibt der Anblick überwältigend. Der Blick in die Unendlichkeit erinnert mich daran, wie klein unsere Sorgen im Vergleich zum Universum sind – ein Gedanke, der beruhigt und inspiriert.
Dieser Spaziergang ist für mich mehr als Bewegung an der frischen Luft. Er ist ein Ritual, das mich erdet und verbindet: mit der Natur, meinen Liebsten und etwas Größerem, das wir nur erahnen können.
Am Ende kehre ich mit roten Wangen und innerer Ruhe nach Hause zurück. Bei einer feinen Minestrone lassen wir den Abend ausklingen – ohne Trubel, umgeben von Stille, die uns einhüllt wie eine warme Decke.
Für mich ist Weihnachten in der Natur die schönste Art, das Fest der Liebe zu feiern. Es zeigt mir, dass wahres Glück in der Einfachheit liegt – unter den Sternen und in der Stille
Über Deutschland Richtung Norden nach Dänemark zu Ann-Katrin
Bei uns gab es früher, als ich klein war, keinen Weihnachtsmann. Es war ausschließlich das Christkind, das für alles verantwortlich war: am 23.12. spätabends den Baum schmücken, Geschenke für drei Kinder besorgen und einpacken, ein Weihnachtsmenü nicht nur für Heilig Abend, sondern gleich für alle Feiertage zaubern und das Wohnzimmer schmücken. Irgendwann war ich alt genug, um zu verstehen, dass meine Mutter unser Christkind war, die trotz Selbstständigkeit das Weihnachtsfest alleine wuppte. Zusätzlich war der Dezember der stärkste Monat in der Apotheke und der Drogerie meiner Eltern. Weihnachtsgeschäft, Geschenke im Akkord einpacken und Inventur. Am Heiligabend wurde bis 14 Uhr gearbeitet und dann gab es einen kleinen Umtrunk mit Geschenken für die Mitarbeiter. Wenn das Geschäft dann geschlossen war, ging mein Vater, wie auch schon mein Großvater, in den Keller, um das Licht der großen Leuchtreklame, die auf unserem Vorplatz stand, manuell auszuschalten. Danach ging es direkt weiter mit Umziehen, Kaffee trinken und ab in die Kirche – erst dort wurde es das erste Mal stiller und besinnlich.
Als Erwachsene verstand ich, warum meine Eltern am Heiligabend recht schnell müde wurden und der erste Feiertag meistens mit Streit endete. Die plötzliche Ruhe, der Stopp des Hamsterrades war für meine Eltern nur schwer auszuhalten. Und trotzdem habe ich sehr gute Erinnerungen an wunderschöne Weihnachtsfeste. Die Spannung und Aufregung, welche Wünsche sich wohl erfüllen würden. Die Freude über das obligatorische Glas Nutella, das wir als Kinder nur an Weihnachten und am Geburtstag bekamen – dafür war es aber unser eigenes. Und die Großzügigkeit, mit der wir beschenkt wurden.
Einige Traditionen habe ich in unserer eigenen Familie übernommen, wie zum Beispiel das Singen von Weihnachtsliedern. Ohne “Stille Nacht” ist es kein Weihnachten. Oder dass immer einer ein Geschenk unter dem Baum hervorholen darf und an denjenigen weitergibt, dem das Geschenk gehört. Beim Auspacken schauen dann alle zu. Die Bescherung dauert so zwar länger, aber es macht viel mehr Freude. Natürlich sind auch neue, eigene Traditionen dazugekommen. Wir kaufen jedes Jahr eine ganz besondere Weihnachtskugel für den Baum. Naja, Kugel ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn dieses Jahr ist es eine Giraffe mit einem pinken Tüllrock. Unser Weihnachtsessen ist eine vegetarische Lasagne, da lassen die Kinder nicht mit sich reden.
Ich liebe Weihnachten, denn es liegt ein besonderer Zauber in der Luft am heiligen Abend. Für mich steht die Zeit dann immer kurz still und mein Herz quillt über vor lauter Dankbarkeit für meine Familie.
Dieses Jahr feiern wir schon zum dritten Mal in Folge in Dänemark, allerdings nun im eigenen Haus gemeinsam mit allen unseren Haustieren. Da jetzt im Dezember zwei Kitten bei uns eingezogen sind, wird es leider keinen Weihnachtsbaum geben, da die beiden sehr lebhaft sind. Was mir hier in Dänemark an Weihnachten besonders gut gefällt, ist das viele Licht. Jedes Haus, jeder Garten, alle Strassen und auch viele Bäume sind üppig mit Lichterketten geschmückt. Das ist so wunderschön und es erhellt die langen Winternächte hier im Norden. Auch wir haben uns anstecken lassen und haben alle unsere Hecken mit kleinen Lichterchen bestückt, was einfach magisch ist – hyggelig halt.
Zurück nach Süddeutschland zu Tanja
Worauf freue ich mich am meisten an Weihnachten?
Dass es stiller wird. Ich mir Zeit nehme, Revue passieren zu lassen, was ich in diesem Jahr alles gemeistert habe. Große und kleine Herausforderungen.
Aber bevor ich in die Stille gehe, kommt erst ein kleines Sammelsurium an Ritualen zu Weihnachten.
Am Morgen wird noch mal klar Schiff gemacht. Adventskranz entsorgt. Adventskalender wieder verstaut oder auch entsorgt, bevor ich meinen ersten Moment für mich nehme und besonders an meine Lieben denke, die nicht mehr da sind. Mein Papa, Omas, Opas, Tanten und Onkel. Ich zünde für Sie eine Kerze an und wünsche ihnen auch ein frohes Weihnachtsfest.
Was mittlerweile fast nicht mehr wegzudenken ist, ist eine Folge Michel aus Lönneberga. Das ist auch schon so ein tolles Ritual geworden, so ähnlich wie Dinner for One an Silvester. Und wenn es passt, darf Sissi auch nicht fehlen.
Am Abend freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit der Familie, klassisch mit Kartoffelsalat und Würste. Nach der Bescherung spielen wir immer noch eine Runde Rommé, bevor es dann wieder nach Hause geht. Mein Partner und ich trennen uns zum Essen, gehen zu unserer jeweiligen Familie, daher machen wir es uns später Zuhause gemütlich und feiern unser ganz persönliches Weihnachten.
Was mittlerweile auch nicht mehr fehlen darf, ist der Beginn der Rauhnächte. Rückblick und Vorschau. Reinfühlen, was das neue Jahr für mich bereithält. Und fast schon ein Klassiker, die 13 Wünsche. Jeden Abend einen verbrennen und zum Schluss bin ich immer sehr gespannt was übrig bleibt. Worum ich mich selbst kümmern darf.
Diese kleinen Rituale, ob eine Folge von Michel aus Lönneberga, das Anzünden der Kerze für meine Lieben, Kartenspiel nach der Bescherung oder die Rauhnächte, geben mir ein Gefühl von Verbundenheit. Sie helfen mir, loszulassen und mit einem ruhigen Herzen ins neue Jahr zu starten. Weihnachten wird so für mich zu einer Zeit, in der ich das Schöne des Vergangenen würdige und offen bin für alles, was kommt.
Wir bleiben in Süddeutschland und reisen zu Linda
Weihnachten mit der Familie: Besinnlichkeit und Freude
Weihnachten ist für mich eine Zeit der Besinnung und Dankbarkeit. In dieser besonderen Jahreszeit komme ich immer wieder zu der Erkenntnis, wie wertvoll die Momente der Stille und des Zusammenseins mit den Menschen sind, die mir am Herzen liegen.
Ein besinnlicher Spaziergang im Vorfeld mit der ganzen Familie ist schon Tradition bei uns geworden. Wir gehen an unseren Lieblingskraftort im Kaiserstuhl und früher, als die Kinder noch kleiner waren, schmückten wir die Bäume mit Karottenlametta und Apfelringen für die Tiere. Die kalte Luft und die Ruhe der Natur helfen uns, im Moment zu sein und uns einzustimmen.
Der Besuch der Kirche an Heiligabend oder am 1. Weihnachtsfeiertag ist für uns ein unentbehrlicher Bestandteil der Feierlichkeiten. In der festlich geschmückten Kirche, umgeben von leuchtenden Kerzen und der Melodie der Lieder, fühle ich mich tief verbunden. Ich liebe es, Lieder wie „Stille Nacht“ oder „Stern über Bethlehem“ zu singen.
Der Gottesdienst erinnert mich daran, dass es nicht nur um Geschenke und äußeren Glanz geht, sondern um das innere Licht, das in uns allen leuchtet.
Die Geburt Christi ist für mich ein Symbol für Hoffnung, Liebe und die ständige Möglichkeit zur Transformation – Themen, die für mich besonders wichtig sind.
Nach dem Gottesdienst kehre ich mit meiner Familie nach Hause zurück. Es ist ein wahres Geschenk, zusammenzukommen und gemeinsam zu kochen, das köstliche Weihnachtsessen zu genießen und die Zeit miteinander zu teilen. Das Essen ist dabei nicht nur eine kulinarische Freude, sondern auch ein Akt der Dankbarkeit für all das Gute, das uns in diesem Jahr widerfahren ist. Bei einem Glas Wein und einem Lächeln lauschen wir unserer Lieblingsmusik von Frank Sinatra und wir freuen uns, an Heiligabend nur zu viert beisammen zu sein. Die beiden folgenden Weihnachtsfeiertage sind wir dann im Wechsel bei unseren Eltern, gemeinsam mit unseren Geschwistern. Mein Papa liest uns immer eine Weihnachtsgeschichte vor und wir singen viele Lieder zusammen und genießen das gemeinsame Essen in der großen Stube.
Weihnachten ist für mich eine Einladung, das Leben zu feiern, die Nähe zu meinen Liebsten zu genießen und die tiefere Bedeutung des Festes zu spüren. Es ist eine Zeit, in der ich mich mit meinem inneren Frieden verbinden kann. Ich wünsche Euch friedvolle Weihnachten.
Als nächste Station erwartet uns Martina in Wien
Diese eine Tradition gibt es bei mir nicht. Denn die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Wenn ich so zurückblicke, haben sich die Traditionen bei mir im Laufe des Lebens immer wieder gewandelt. Gerne nehme ich Dich mit auf eine Reise durch die Traditionen im Hause Martina.
Als kleines Kind habe ich ans Christkind geglaubt, es war in meiner Vorstellung ein Engerl, das mit seinen Helferlein Christbaum und Geschenke bringt. Demnach haben meine Eltern den Baum heimlich aufgeputzt, die Tür zum Wohnzimmer war am 24. Dezember in der Früh plötzlich verschlossen und ab und zu habe ich ein paar Tannennadeln oder eine kleine Lamettalocke in der Wohnung entdeckt, die das Engerl vielleicht verloren hat.
Dann hat es auch das „echte“ Christkind gegeben, das Jesulein in der Krippe. Am Vormittag des 24. Dezember habe ich mit meinem Papa immer unsere Familienkrippe aufgestellt. Diese Tradition hat es dann auch ein paar Jahre gegeben, als meine Tochter noch klein war und wir gemeinsam mit meinen Eltern in Linz gefeiert haben. Es hat mir in den Jahren nach meiner Scheidung gut getan, in familiärer Vertrautheit zu feiern, und es war ein harmonisches Drei-Generationen-Fest.
Zu Weihnachten 2019 wollte ich ausprobieren, wie es ist, zu Weihnachten nicht zuhause zu sein. Ich habe das Gefühl gehabt, ich möchte raus aus den alten Schuhen, doch habe ich nicht genau gewusst, was ich anders haben wollte. Weihnachten gemeinsam mit meinen Eltern zu feiern, in einer Art und Weise, wie damals, als ich ein Kind war, hat für mich nicht mehr gepasst. Und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie meine Entscheidung damals nicht persönlich genommen haben. So sind wir nach Malta geflogen, um die letzte Woche des Jahres in der Wärme zu verbringen. Es war eine wunderbare Zeit, eine gute Zäsur, und im nächsten Jahr haben wir bei uns daheim in Wien gefeiert.
Nun verbringen meine Tochter und ich den Heiligen Abend gemütlich zu zweit. Es gibt einen Christbaum, den wir gemeinsam schmücken, gutes Essen und wunderbare Kekse. Es liegt immer ein besonderer Zauber in der Luft, feine Gespräche ergeben sich, das mag ich sehr. In den Tagen nach Weihnachten gibt es dann ein gemütliches Beisammensein mit Familie und Freunden.
Mir ist wichtig, dass die Weihnachtstage stress- und erwartungsfrei ablaufen, und genau das macht es so besonders.
Ich bin schon gespannt, wie sich das Feiern von Weihnachten in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird. Traditionen geben Halt, doch müssen sie lebendig bleiben.
Von Wien geht es mit einem Abstecher nach Ungarn zurück nach Deutschland zu Meggie
Weihnachten ist genau das, was du wählst!
In Ungarn ist Weihnachten nicht viel anders als in Deutschland, und seit ich selbst Mama bin, weiß ich: Die Magie dieser Zeit kommt einzig und allein von uns Frauen…
Ich bin mit zwei jüngeren Schwestern aufgewachsen und wurde irgendwann eingeweiht, dass es keinen Weihnachtsmann oder – wie bei uns – das Christkind gibt. Eine meiner heiligsten Erinnerungen sind die Abende am 23. Dezember, an denen ich mit meinen Eltern den Baum geschmückt habe, während meine Schwestern schon schliefen. Wenige Jahre später übernahmen wir drei das Schmücken – und es war mindestens genauso schön, wenn nicht noch schöner. Weihnachtsmusik im Hintergrund, wir drei in Weihnachtspullis, während es aus der Küche wie in einem 5-Sterne-Restaurant duftete…
Es war immer meine Mama, die es geschafft hat, diese Magie zu zaubern – durch ihr Dasein, ihre Liebe, ihr Essen und ihre Aufmerksamkeit in jeder Form.
Sie hat es jedes Jahr geschafft, uns mit den Geschenken zu überraschen, mit uns jedes Jahr ein schönes Kleid ausgesucht, damit der Abend besonders wird und dafür gesorgt, dass wir Heiligabend in einer ruhigen, liebevollen und magischen Atmosphäre verbringen konnten. Diese Momente haben uns als Familie noch enger zusammengeschweißt.
Als ich mit 22 Jahren in den Süden zog und über Weihnachten berufsbedingt nicht nach Hause fliegen konnte, lockerte sich diese Tradition. Ab da haben wir alle verstanden, dass Weihnachten das ist, was wir selbst daraus machen. Die Regeln dürfen umgeschrieben werden – und auch wenn wir nicht zusammen feiern, wissen wir: Wir sind immer füreinander da.
Heute sind meine Eltern beruflich ziemlich eingespannt und sie fliegen über Weihnachten oft in den Urlaub. Ich lebe in Deutschland, in einer Patchwork-Familie und verbringe Weihnachten hier. Es gäbe viele Gründe, enttäuscht oder traurig zu sein, weil wir nicht zusammen feiern. Doch das Leben hat uns gelehrt, loszulassen und dankbar zu sein für das, was wir haben: UNS. Nicht nur an Weihnachten, sondern an 365 Tagen im Jahr.
Vor ein paar Jahren stellte ich mir die Frage: Wie kann ich diese Weihnachtsmagie in meiner eigenen Familie aufleben lassen? Kann ich das so schaffen wie meine Mama? Was ist, wenn es in unserer Patchwork-Familie gar nicht geht – oder nicht so, wie ich es kenne und möchte? Und vielleicht ahnst du es schon: Es hat nicht geklappt. Wir mussten neue Rituale und Regeln schaffen, die zu uns passen, und Weihnachten so gestalten, wie es für uns stimmig ist.
Und dann habe ich verstanden: Weihnachten ist wirklich das, was du wählst – und es ist immer richtig, so wie es ist. Alles Schöne aus meiner Kindheit lebt in mir und wird immer da sein. Meine Mama lebt in mir und wird immer da sein.
Lass dieses Jahr dein inneres Kind besonders glücklich sein und schwelge ein wenig in alten, schönen Erinnerungen, wenn es deiner Seele guttut.
Dankbarkeit und Verbundenheit
Mir war nicht bewusst, was es in mir auslösen würde, all diese wunderbaren Kurzgeschichten meiner großartigen Redakteurinnen zu lesen. Mit dem Weihnachtsfest naht auch das Jahresende und ich bin unglaublich dankbar für die ehrliche Verbundenheit und die gegenseitige Wertschätzung in unserem ELARA Redaktionsteam. Das ist etwas besonderes, das ist Zusammenarbeit in einer neuen Art und Weise, mit der es leicht ist, Neues zu erschaffen.
Ab dem 1. Januar bekommt der ELARA Club ein brandneues Zuhause, welches ihm und seiner hohen Qualität gerecht wird. Es wird in Zukunft zwei Mal ELARA auf Skool geben.
Unsere kostenfreie ELARA Community zum Austausch untereinander und einer monatlichen Masterclass mit spannenden Themen. Und es wird unseren ELARA Womens Club geben, eine kostenpflichtige Mitgliedschaft für Frauen, die ihre Wechseljahre bewusst erleben und wirklich etwas verändern wollen. Du bist nicht allein mit all den Herausforderungen, Problemen und Beschwerden – wir sind aktuell 9 Millionen alleine hier in Deutschland.
Im ELARA Club findest Du brandneue, wirksame Formate wie
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Schließ Dich uns gerne an, gemeinsam rocken wir die Wechseljahre und holen das Beste raus für die zweite Lebenshälfte.
Ich wünsche Dir auch im Namen meiner Redakteurinnen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest.
Alles Liebe Ann-Katrin
Foto: Canva