Kreativ werden mit 50plus? Warum die Chancen richtig gutstehen.

„Du hast so viele geniale Einfälle, Gela! Wo zauberst Du Deine coolen Ideen bloß her? Wie machst Du das immer? Du bist so kreativ!“
Inhaltsverzeichnis

Ehrlich gesagt, finde ich mich selbst gar nicht so kreativ.

Ich kenne unzählige Frauen, die saucoole Texte schreiben, vor Emotionen sprühende Kunstwerke erschaffen oder abgefahrene Geschäftsideen entwickeln, vor denen ich meinen Strandhut ziehe.

‚Das würde ich auch gern können‘, denke ich dann oder ‚Mist, warum ist mir diese Idee nicht gekommen‘ und bewundere ich voller Ehrfurcht die neuen Werke dieser kreativen Menschen.

Viele von ihnen sind übrigens über Fünfzig. Best Ager also und gar nicht selten haben sie ihre kreative Leidenschaft gerade erst neu entdeckt. Genial, oder?

Was ist Kreativität?

Bevor wir uns der Frage zuwenden, wie auch Du kreativer werden kannst und warum 50plus das perfekte Alter dafür ist, schauen wir uns an, was Kreativität überhaupt ist. Hier eine Definition:

„Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist.“ So sagt zumindest Wikipedia, wobei über die Attribute „nützlich“ und „brauchbar“ immer wieder diskutiert wird, wie die berühmte freie Enzyklopädie auch ausführt.

Für die Künstler*Innen selbst hat ja jedes der erschaffenen Kunstwerke einen Nutzen und das meine ich in keiner Weise ironisch. Wikipedia schreibt auch

„Das Wort Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein.“

Dieser Satz bringt es für mich auf den Punkt. Wer entwirft, gestaltet, entwickelt, formuliert, zusammensetzt, auflöst, formt, etc., ist kreativ im künstlerischen Sinne.

Ein Beispiel? Falls Du zu den Menschen gehörst, die aus einer Handvoll zufällig zusammengewürfelter Lebensmittel ein köstliches Gericht zaubern können, bist Du enorm kreativ, finde ich.

Kreativität findet sich also in allen Lebensbereichen und die meisten Menschen sind kreativer als sie denken.

Was haben kreative Menschen gemeinsam?

Eine ganze Menge. Hier nur ein kleiner Auszug, was die meisten kreativen Menschen auszeichnet:
Kreative Menschen sind neugierig. Nicht selten fragen sie mehr, als sie erzählen. Sie sind offen und probieren gern Neues aus, sie sind wissbegierig. Neues zu lernen, macht ihnen Freude. Natürlich nur, wenn das Thema interessiert.

Kreative Menschen wechseln gern mal die Perspektive. Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, bringt sie auf neue Gedanken und erweitert ihren Horizont. Das wiederum gibt ihnen Futter für neue Ideen.
Kreative Menschen können improvisieren. Geht nicht, gibt´s bei ihnen nicht. Wer kreativ ist, findet immer eine Lösung.

Kreative Menschen, die ihre Kreativität wirklich ausleben, sind selbstbewusst und risikofreudig. Sie reflektieren und hinterfragen, andere genauso wie sich selbst.

„Kreative Menschen gehen den Weg, den sie sich vorher selbst gepflastert haben. Meistens kunterbunt.“

Ein Beispiel? Die Gärtnerin von nebenan, die in ihrem wilden Bauerngarten nach Lust und Laune ihre Lieblingsblumen kombiniert und inmitten ihrer selbst gestalteten Welt zu Hause ist.

Kreativer werden in der Lebensmitte?

Wenn gefragt wird, ob Menschen sich für kreativ halten, wird oft die Kindheit erwähnt. Die meisten erinnern sich, als Kind gern gemalt, gebastelt oder Baumhäuser gebaut zu haben.

„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ Pablo Picasso

Doch je erwachsener wir wurden, desto mehr verschwand bei vielen von uns die Kreativität aus dem Leben. Glauben wir zumindest. Wenn Du genauer hinschaust, findest Du sicherlich Lebensbereiche, in denen Du durchaus kreativ bist.

Schau Dich um in Deiner Wohnung, beleuchte Deinen Alltag und auch Deine Urlaube, wirf einen Blick auf Deinen Beruf oder den aktuellen Job, auf Deine Umgebung und alte oder neue Hobbys.

Selbst wenn Du feststellen solltest (was ich nicht glaube), dass Du Deine Kreativität in jungen Jahren verloren zu haben scheinst, habe ich heute eine gute Nachricht für Dich:
In den Fünfzigern kommen wir in eine neue, wenn nicht gar in DIE, kreative Hochphase unseres Lebens. Das hat eine Studie der Ohio State University ergeben, in der die Forscher untersuchten, in welchem Alter die Nobelpreisträger zu ihren entscheidenden Erkenntnissen kamen.

Weißt Du, was Sie herausfanden?

Dass es zwei Zeiträume gibt, in denen die meisten Nobelpreisträger ihre bahnbrechenden Entdeckungen machten: entweder im Alter zwischen 25 und 29 Jahren oder erst mit Mitte 50.

Was sich in dieser Studie außerdem herauskristallisierte, waren unterschiedliche kreative Herangehensweisen der jungen im Vergleich zu den älteren Menschen. Man spricht auch von zwei Arten von Kreativität.

Konzeptionelle Kreativität

In den Zwanzigern gehen die Menschen unvoreingenommener an ihre Experimente heran und suchen ungeniert neue Erkenntnisse auf der Basis von Forschungen anderer Menschen. Sie hinterfragen Wissen und Vorgehensweisen, setzen sich kritisch mit den üblichen Theorien auseinander. So entstehen viele Innovationen.

Experimentelle Kreativität

In den Fünfzigern gehen Kreative anders vor. Mit dem eigenen Wissen und den Erfahrungen, die über die vielen Jahre schon gesammelt wurden, wird kreativ experimentiert. So entstehen neue Ideen aus den vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen.

Kreativität ist also nicht gleich Kreativität und es ist nie zu spät, sich kreativ zu entfalten. Im Gegenteil!

Mehr Kreativität mit 50+

In gewisser Hinsicht wird unser Gehirn über die Jahre tatsächlich besser und es gibt so einige Szenarien, in denen wir besser abschneiden als junge Menschen. Beispielsweise, wenn es darum geht, gute Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden. Kreativität pur, übrigens. Was uns hier zugute kommt, ist unsere Erfahrung.

Wie Du nun kreativer werden kannst, willst Du wissen?

Ganz simple: Spiele und experimentiere. Probiere Dich aus, trau Dich an Neues heran, lass Deine Fantasie sich frei entfalten. Sei offen und neugierig, hab Mut und mach einfach.

Egal, ob Du schreiben, malen, töpfern, sketchnoten, designen, dekorieren, gärtnern, handarbeiten, fotografieren oder Dich in einem neuen Business austoben willst: Lass die anderen reden und zieh Dein Ding durch.

„Darum frage ich mich auch nicht mehr, ob ich eine selbstgestellte Aufgabe wohl schaffen werde. Ich entscheide stattdessen, es einfach zu tun, und schnalle mich dann an. Danach entstehen die erstaunlichsten Dinge.“ Julia Cameron

Aus Julia Camerons Bestseller „Der Weg des Künstlers“

Lass die Rebellin in Dir heraus und mach endlich, wozu Du Lust hast.

Wenn Du schreibend kreativ werden oder über das Schreiben Deine Kreativität (wieder-)entdecken willst, dann schau doch mal auf meinem Schreibrebellencampus vorbei. Hier gibt es immer wieder neue Angebote – auch ein kostenfreier Kurs zum Thema Storytelling ist beispielsweise dabei. Du bist herzlich eingeladen.

Eine der besten Fragen an Dich selbst, um die Perspektive zu wechseln und Deine Kreativität herauszukitzeln, ist übrigens „Warum eigentlich nicht?“. Ganz egal, worum es geht.

In diesem Sinne – rebellische Grüße!
Deine Gela

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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