Hoppla, heute falle ich direkt mit der Tür ins Haus. Aber vielleicht hast Du ja schon gelesen, dass ich in der neuen Artikel-Serie Dein Glück braucht ein Zuhause Dein Zuhause etwas genauer unter die Lupe nehmen möchte.
Keine Sorge, es geht nicht um ein paar Staubkörnchen, die Du übersehen hast. Es geht auch nicht ums Fensterputzen oder Fliesen wienern. Es geht darum, dem Glück ein beständiges Zuhause zu geben, in dem es sich wohlfühlt.
Wir starten – wie Du unschwer schon bemerkt hast – direkt an Deiner Haus- bzw. Wohnungstüre. Genau dort will ich Dir zeigen, wie Du Dein Glück einladen – oder im schlimmsten Fall – auch verjagen kannst.
Das Glück selbst ist gar nicht so aufdringlich wie ich. Es rennt Dir nicht unbedingt immer die Bude ein. Es ist zart und subtil, vorsichtig und achtsam. Um es bei Dir zuhause fest zu integrieren, braucht es auch Deine Zartheit und Achtsamkeit.
Wie kann sich das Glück bei Dir heimisch fühlen?
Zunächst braucht es Deine Aufmerksamkeit: Deine Gedanken und Deine Gefühle. Deinen gesamten Fokus auf das, was für Dich Glück bedeutet.
Dabei ist es dem Glück relativ egal, ob Dein Eingangsbereich pompös wirkt. Es ist ihm auch egal, ob Dein Flur mit Marmorplatten oder Holzdielen ausgelegt ist. Es braucht auch keine kostbaren Deko-Objekte. Glück lässt sich auch in der kleinsten Hütte nieder. Vorausgesetzt Du heißt es Willkommen.
Doch was genau bedeutet denn dieses Willkommen? Was genau will denn hier kommen?
Ich möchte Dich zunächst zu einer kleinen sehr bewussten Wahrnehmungs-Übung einladen, die Du machen kannst, wenn Du das nächste Mal nach Hause kommst:
Übung 1: Das Sehen
Was siehst Du, wenn Du Dein Zuhause betrittst, zuerst? Wie einladend wirkt Deine Türe und Dein Eingangsbereich auf Dich? Musst Du ein paar Stufen überwinden, bis Du eintreten kannst? Wie ist der Bereich gestaltet? Ist er freundlich und hell? Ist dort genügend Platz, um anzukommen und Dich auszudehnen? Oder musst Du Dir erst einen Platz für Deine Schuhe und Jacke suchen? Was machst Du mit Deinem Schlüssel? Wirfst Du ihn achtlos in die Ecke oder schließt Du vielleicht sogar direkt hinter Dir ab?
Übung 2: Das Fühlen:
Was fühlst Du, wenn Du nach Hause kommst? Ein freudiges Ankommen? Ein tiefes Durchatmen? Was bringst Du mit? Schwere Einkaufstaschen, jede Menge Ärger und Aufregung? Fühlst Du Dich gestresst, weil es noch so viel zu tun gibt? Wartet jemand auf Dich, auf den Du Dich freust? Oder fühlst Du vielleicht sogar Einsamkeit?
Übung 3: Das Riechen:
Wie riecht es, wenn Du nach Hause kommst? Duftet es vielleicht nach Essen oder stinkt Dir die Leere, die Dich hier erwartet? Riecht es abgestanden und verbraucht oder umhüllt Dich ein zarter Hauch von frischen Blumen, oder frisch gewaschener Wäsche? Riecht es nach Dir und Deiner eigenen Energie?
Übung 4: Dein Denken:
Mit welchen Gedanken betrittst Du Dein Reich? Was kommt mit Dir herein, bzw. welche Gedanken bringst Du mit? Lächelst Du, wenn Du nach Hause kommst? Glaubst Du, dass sich das Glück bei Dir so richtig wohlfühlen würde, wenn es zu Dir kommt? Würde es sich so wohlfühlen, dass es am liebsten hierbleiben möchte?
Das Glück kann nur eintreten, wenn Du es auch von ganzem Herzen und mit viel Achtsamkeit willkommen heißt. Wenn es dann noch Raum und Ordnung findet, lässt es sich wohlig bei Dir nieder.
(Silke Steigerwald)
Doch der Eingangsbereich ist nicht nur DEIN persönliches Reich. Hier tritt auch alles und vieles über Deine Schwelle, das vielleicht kein allzu gern gesehener Gast ist!
Wenn ich mit meinen Klienten arbeite, besuche ich sie auf ihren Wunsch auch manchmal in ihrem Zuhause. Weil wir genau dort häufig entdecken, dass schon die kleinsten Veränderungen im Außen eine entscheidende Wandlung in ihrem Innern geschehen lassen.
Nachfolgende Überlegungen können Dich dabei unterstützen, Deinen Eingangs-Bereich mit neuen Augen zu betrachten und ggf. zu verändern, damit sich auch das, was Du nicht unbedingt mehr brauchst verändern kann.
Merke: alle Veränderungen beginnen nicht bei den Anderen. Sie beginnen in Dir!
Wie offen – oder verschlossen – bist Du selbst? Für was bist Du offen oder willst offener werden?
Fällst Du gerne „mit der Tür in Haus“ und überrollst Dich selbst oder lässt Du eher (zu oft) den anderen den Vortritt?
Hast Du selbst Deine Grenzen gesteckt oder wirst Du grenzenlos überfordert?
Mit den nachfolgenden Tipps kannst DU zunächst im Kleinen etwas verändern. Und nicht selten sind es die kleinen Veränderungen, die Großes bewirken. Probiere es aus und erzähle uns davon.
5 Tipps für Deinen Eingangsbereich:
Tipp 1: Begrüße Dein Zuhause freundlich. Überlade es nicht schon beim Heimkommen mit Frust, Ärger und all dem Ballast des Tages. Lasse all die schweren Gedanken ganz bewusst „außen vor“ (der Türe).
Tipp 2: Gewöhne Dir an (wenn Du es nicht schon längst machst), dass Du Deine Schuhe immer VOR der Türe ausziehst. Ich weiß natürlich, dass nicht jeder seine Schuhe vor der Türe stehen lassen kann/darf. In diesem Fall sorge dafür, dass Du sie irgendwo auf einer Matte (und bitte NICHT auf der Willkommen-Matte*) abstellen kannst. Unsere Schuhe waren den ganzen Tag mit uns unterwegs. Sie haben alles, wirklich alles an Energie und Schmutz auf ihren Sohlen angesammelt. (*Kleine persönliche Anmerkung zur Willkommens-Matte: Auf meiner steht „was für ein schönes buntes Leben“). Es war eine Klientin aus einem meiner Fengshui-Kurse die mir sagte: Will ich da drauf wirklich den Schmutz des Tages abwischen? Ein spannender Gedanke, nicht wahr?
Tipp 3: Gestalte Deinen Eingangsbereich hell und offen und sorge für eine klare Ordnung. Achte darauf, dass er möglichst nie zu einem vollgestellten Ersatz-Zimmer mutiert.
Tipp 4: Bedanke Dich bei jedem heimkommen bei Deinem Zuhause, und bitte darum, dass es Dir immer wohlgesonnen ist.
Tipp 5: Setze Dir ganz bewusst mindestens 1 Anker direkt am Eingang! Über diese „Anker“ werden wir in den nächsten Wohnbereichen noch öfter sprechen. Anker sind kleine Erinnerungs-Hilfen für Achtsamkeit. Es gibt unzählige Ideen, die genau zu Deinem persönlichen Geschmack passen. Ob es im Eingang nun die Fußmatte ist, oder ein kleines Schild mit einem herzlichen Spruch, oder ein anderes Accessoire. Wichtig ist, dass Du es mit Glück in Verbindung bringst und dass Du es immer mal wieder austauschst, wenn Du bemerkst, dass Du es im Alltag übersiehst oder Dir Deinen Fokus nicht mehr nährt.
Bedenke, dass genau im Eingangsbereich der erste „Eindruck“ von Dir selbst entsteht. Hier wird eines Deiner Lebens-Tattoos geprägt. Und kann übrigens auch genau hier verändert werden kann!
Wenn meine Klienten eine weiche und für sie zielgerichtete Veränderung im Leben erreichen möchten, bedienen wir uns häufig der beeindruckenden Hilfestellungen aus dem Fengshui. Das Wissen um die „Herstellung“ von Harmonie steht immer in der Wechselwirkung des Inneren mit dem Äußeren und umgekehrt. Darum möchte ich auch hier ein bisschen auf dieses alte Wissen eingehen.
Bitte habe Verständnis dafür, dass ich hier an dieser Stelle keine perfekte Fengshui-Analyse für Dich machen kann, ohne die örtlichen Gegebenheiten genau zu kennen, aber ein paar grundlegende Hinweise für den Eingangs-Bereich lauten:
Hinweis 1: Der Flur ist die Visitenkarte Deines Zuhauses und sollte einladend und freundlich wirken. Das Zitat: „Kehre immer erst vor Deiner eigenen Haustüre“ bekommt hier eine ganz wichtige Bedeutung. Räume alles weg, was hier nichts zu suchen hat und denke immer daran: Genau hier entscheidet sich, was Zugang zu Dir hat, was Du mit hereinbringst und was hier wirklich bleiben darf.
Hinweis 2: Der Flur muss niemanden beeindrucken. Er muss einladen können und das, was Du um Dich haben möchtest, willkommen heißen und ins Fließen bringen können. Altes, Überflüssiges, Unschönes oder gar reparaturbedürftiges muss weg! Nichts sollte Deinen Blick auf eine innere und äußere Ordnung verstellen.
Hinweis 3: Auch eine „versteckte“ Unordnung im Schuhschrank oder an der Garderobe oder in Kommoden darf bereinigt werden. Lagere keinerlei „Altlasten“ im Flur und sortiere gründlich „Abgetragenes und Ausgelatschtes“ aus.
Hinweis 4: Prüfe genau, ob die Deko oder irgendwelche Accessoires noch zu Dir und Deinem Leben passen. Vielleicht hast Du ja Lust, Deinen Flur mal zu fotografieren. Betrachte das Foto als „Gast“ und schaue, wie es auf Dich wirkt. (Und im besten Fall hast Du im Laufe der nächsten Artikel ein paar tolle Vorher/Nachher-Fotos, die Du uns vielleicht sogar zeigen kannst).
Erlaube Dir, Dein Zuhause neu zu gestalten. Das funktioniert auch ohne Budget. Denn manchmal ist allein das Weglassen von etwas schon ein erfrischendes Erneuern. Oberste Priorität hat immer das Säubern, Reinigen und buchstäbliche Ent-Sorgen bzw. Räumen.
Mit dem doppelsinnigen Begriff Räumen verabschiede ich mich für heute von Dir. In den nächsten Artikeln nehmen wir Deine nächsten Räume unter die Lupe und schaffen neue Räume für Dein Glück.
Weil Du Wichtig bist.
Herzlichst Deine Silke
P.S. Wenn Du zum Eingangsbereich noch Fragen hast, schreibe mir gerne eine Mail an kontakt@silke-steigerwald.com und vermerke im Betreff den Satz Glück auf weiter Flur.
Fotos: Canva