Frau beim täglichen Journaling mit einer Tasse Kaffee

Welche Journaling-Arten Du ausprobieren solltest, wenn Du wachsen willst

Wenn ich mich mit meinem Journal in meinen Lieblingssessel zurückziehe, beginnt meine tägliche Me-Time. Ich schreibe in mein Journal, um mein Leben zu reflektieren und mich selbst in den Arm zu nehmen. Ich schreibe auch, um Antworten zu bekommen und manchmal auch, um auf die richtigen Fragen zu stoßen. Meine Journalingzeit ist mir heilig.
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Ich muss gestehen, ich habe vor sechs Jahren erstmals davon gehört. Genauer gesagt: in dem Jahr, in dem ich LEMONDAYS gründete, das Online-Magazin, in dem Du gerade liest.

Allerdings gehörte ich auch zu den Frauen, die so gut wie nichts über Wechseljahre und Menopause wussten, bis die eigenen Hormone den Körper auf eine etwas längere Achterbahnfahrt schickten.

Den diesjährigen Weltmenopausetag habe ich zum Anlass genommen, unsere Redakteurinnen zu befragen, was ihnen dieser Tag bedeutet und welche Botschaft sie für unsere Leser:innen haben.

Gedanken zum Weltmenopausetag

Lasst uns mehr über die Wechseljahre reden

Unsere spirituelle Apothekerin und Darmliebhaberin Ann-Katrin Kossendey-Koch erzählt uns von einem Gespräch mit ihrer 14jährigen Tochter, welches sie nachdenklich gestimmt hat:

„Meine 14jährige Tochter gestern zu mir: “Ich bin in der Pubertät, ich darf so mies gelaunt sein, das weiß jeder.” Stimmt so weit. Das Gleiche gilt aber dann ja auch für mich: “Und ich bin in den Wechseljahren, da darf ich auch schlechte Laune haben. Das weiß auch jeder.” Meine Tochter schaut mich an: “Äh ne, Mama. Wechseljahre ist so…” Sie schüttelt den Kopf: “Das ist nicht öffentlich, das ist nicht bekannt.” What???

Das sagt meine Teenager Tochter im Jahre 2022 zu ihrer offen mit ihren Hormonschwankungen umgehenden Mutter, die auch noch seit einem Jahr als Redakteurin für das Onlinemagazin “Lemondays” Blogartikel über die Wechseljahre schreibt?

Was stimmt da nicht? Leider noch zu viel. Ja, es wird schon viel öfter in der Öffentlichkeit über die Wechseljahre gesprochen, es gibt mittlerweile sehr, sehr viele gute Angebote und Lektüre zum Thema, aber was wir noch nicht geschafft haben, ist, dass die Zeit mitten im Leben einer Frau, die geprägt ist von der Achterbahn der weiblichen Hormone und allem, was diese im Körper für ein Chaos anrichten können, endlich vollumfänglich akzeptiert und wertgeschätzt wird. Denn die Wechseljahre sind so vielfältig und bunt, wie es auch wir Frauen sind und bieten uns weitaus mehr, als meiner Tochter jetzt bewusst ist.

Wir brauchen einen Welt-Menopause Tag so lange, bis unsere Töchter sich endlich auf ihre Wechseljahre freuen.“

Ja, wir wollen Vorbilder sein. Wir wollen den Weg für unsere Töchter und Enkelinnen ebnen. Dazu gehört, offen und ehrlich darüber zu sprechen, wie es uns geht. In der Familie, im Freundeskreis, unter Kolleginnen und Kollegen. Machen wir die Menopause salonfähig.

Feiern wir doch endlich unsere Wechseljahre!

Unsere Ernährungswissenschaftlerin Dr. Heike Franz kämpft seit Jahren dafür, die Wechseljahre als das zu sehen, was sie sind: eine natürliche Phase im Leben einer jeden Frau.

„Der Weltmenopausetag ist ein wirklich wichtiger Tag, um das Thema Wechseljahre mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Die Wechseljahre sind weder eine Krankheit noch ein Zustand, dessen man sich schämen muss. Für mich war diese Zeit ein Weckruf, um endlich all das zu tun, wofür ich sonst zu wenig Zeit hatte.

In meiner Jugend galten Frauen im Wechsel meistens als unsichtbar, manchmal als seltsam, aber nie als tolle, reife Frauen in ihren besten Jahren, die sie doch eigentlich sind. Heute lerne ich so viele inspirierende Frauen in diesem Alter kennen, dass es eine Schande ist, diese Vorbilder nicht viel mehr zu feiern.

Der Körper verändert sich? Hat er doch immer getan, schenken wir ihm die Aufmerksamkeit, die er verdient. Er ist nicht mehr so knackig, wie bei 20-jährigen Influencerinnen? Ist er bei denen auch nicht, es ist oft Photoshop.

Eine 20-Jährige hat keine Falten, aber auch nicht die Weisheit, Erfahrung, Authentizität und Lebenslust einer 50-Jährigen. Es liegen mehr Geburtstage hinter uns als vor uns. Also sollten wir keine Zeit verschwenden.

Die Wechseljahre sind eine ganz große Chance und wir können auch jetzt noch zu einem bunten Schmetterling werden!

Lass uns gemeinsam feiern und die Wechseljahre aus der Tabuecke ins Rampenlicht holen.“

In Feierlaune dürfen wir an so einem Tag unbedingt sein. Es ist schließlich unser Tag! Ich sag nur: Auf die CRAZY SEXY WECHSELJAHRE! Sie sind das, was wir daraus machen.

Wohin wir in den Wechseljahren wachsen können

Ich glaube, niemand erklärt das Hormonchaos so verständlich wie unsere Heilpraktikerin Alex Broll. In ihren Wechseljahren hat sie sich auf eine außergewöhnliche Reise begeben und ist dabei plötzlich zur „Omi“ geworden.

„Viele Frauen sehen die Wechseljahre als eine Zeit des Verlustes an. Ein Verlust der Jugend. Ein Verlust der Fruchtbarkeit. Aber vor allem ein Kontrollverlust über bisher so normale Körperfunktionen wie Temperaturregelung, Schlafdauer oder Schweißproduktion. Mit dem Gefühl von Verlust fühlt frau sich dann oft klein, unbedeutend und verloren. Jeder Verlust birgt aber auch Platz für Neues.

Wie wäre es stattdessen damit, die Wechseljahre als Zeit des Gewinns, des Wandels, der Metamorphose zu betrachten? Eine Phase in der alles wieder möglich sein kann. Körperlich – mental – seelisch. Wo liegt also dein Gewinn, dein Wandel, das Neue für dich in dieser wunderbaren Zeit des Wandels?

Für mich persönlich bedeutet dieser Wandel: Studium mit Mitte Vierzig. Und ja, ich bin im Vergleich zu den anderen Studierenden die „Omi“. So what? Mein Leben bekommt damit so viel mehr Raum, Inspiration und Bewegung als bisher. Das macht das Leben wieder interessant und zum Erlebnis.

Finde für dich einen Weg, den Gewinn im Verlust zu sehen und dir wird eine ganz neue Welt offenbart. Vielleicht sogar mit der Gefahr, dass sich das Leben noch besser anfühlt als bisher. Trau dich, weil du es dir wert sein darfst.“

Mir scheint, es ist an der Zeit, die Königinnen auf´s Spielfeld zu holen. In vielen von uns steckt viel mehr, als wir je zu träumen gewagt haben. Und die beste Zeit ist immer jetzt.

„Sieh die Wechseljahre als Reise! Bleib ab und zu am Wegesrand stehen, atme einmal tief aus und wieder ein, breite die Arme aus und freu dich, dass du bis hierher gekommen bist.“

Dankbar sein hilft auch im Wechsel

Unsere Ernährungs- und Detoxexpertin Petra Orzech weiß, wie wichtig es ist, sich um den eigenen Körper zu kümmern. Jetzt mehr denn je. Deshalb sagt sie schlicht DANKE.

„Der Weltmenopausetag  – ein Tag, um doppelt DANKE zu sagen:

Zum Ersten: Weil wir Frauen von der Natur das Geschenk bekommen, jeden Monat mit der Periode im hohen Maße, Säuren und Giftstoffe auszuscheiden. Bio-logisch, natürlich, gesund bleiben.

Zum Zweiten: Weil die Menopause uns darin erinnert, was unser Körper bis hierher alles für uns getan hat. Sie zeigt uns, dass es jetzt an der Zeit ist, ihn mit Achtsamkeit bei seiner Arbeit zu unterstützen. `Du bist was Du (wiederholt) isst` – Ernährung ist ein ganz besonderer Schlüssel zur persönlichen Gesundheit, Schönheit, Vitalität.

Danke Weltmenopausetag, dass Du uns daran erinnerst – jeden Tag – bewusst mit unserem Körper zu agieren und zu kommunizieren. Vor der Menopause ist nach der Menopause.“

Ich feiere Petra´s DANKE, weil ich selbst es im Trubel des Alltags immer wieder vergesse. Mein Körper darf noch viel mehr Aufmerksamkeit von mir bekommen, damit meine Seele noch lange Lust hat, darin zu wohnen. Danke, Petra!

Mit Volldampf durch die Wechseljahre

Mit unserer Expertin für weibliche Körperkultur Ilona Tamas wird es jetzt fast poetisch. Sie malt Bilder, bei denen Du vielleicht auch wissend nickst und falls es Dich beruhigt: So ging oder geht es vielen Frauen.

„Ein Dampfkochtopf – gefüllt bis oben hin und mächtig unter Druck. Es brodelt. Nur aus einem kleinen Loch im Deckel kann etwas heraus. Aus dieser winzigen Öffnung pfeift es schrill. Gefahr.

So fühlte ich mich – mit Anfang 40 – ein Dampfkochtopf mit viel ungenießbarem Zeug drin, der gleich in die Luft fliegt. Der alles schluckte, aber mit dem Druck nicht länger fertig wurde. Ich hatte Angst zu explodieren. So was gehört sich doch nicht. Die ganze Sauerei. Und vor allem: Was bliebe von mir übrig, wenn es mich in Stücke riss? Beängstigend.

Um die Kontrolle zu behalten, habe ich meine Funktion eingeschränkt. Die Platte auf 1 gestellt. Mich quasi ausgeschaltet. Die Depression hielt bis in die Mitte der Vierziger. 

Da kamen die Wechseljahre ja gerade recht, die haben den Ofen wieder angeheizt und den Deckel hielt’s nicht länger auf dem Topf. Unter mächtigem Getöse, Dampf und Zischen hat der Druck sich entladen. Auch beängstigend. Aber das Wichtigste: Der Topf blieb ganz. Ich bin noch ganz. Mit Blessuren und Dellen, aber im Kern heil geblieben. Wow, klasse.

Und jetzt? Mit Ende 50 lassen die Hitzewallungen nach. Tschau, tschau Modell Volldampf. Es geht gemächlicher zu. Auch gut. Und ich achte mehr auf die Zutaten. Vor allem genussvoll soll es sein. Und siehe da, mein Leben schmeckt mir wieder.“

Manchmal geht es turbulent zu im Wechsel. Manchmal hat frau das Gefühl, den ganzen Druck nicht mehr auszuhalten. Und ja: Manchmal brauchen wir Unterstützung.

Es gibt immer einen Weg. Es gibt professionelle Hilfe in unserem Land. Nimm sie bitte in Anspruch, wenn Du sie brauchst.

Und Du kannst sicher sein: Irgendwann schmeckt das Leben wieder.

Mit der Menopause stimmt was nicht!

Unsere Redakteurin Aloka Wunderwald stellt gern Fragen und das ist gut so! Heute philosophiert sie darüber, ob der Begriff „Menopause“ überhaupt korrekt ist. Und stellt uns tolle Alternativen vor.

„Alles Liebe zum Menopause Tag!

Magst Du den Begriff „Menopause“ eigentlich? Ich mag ihn nicht, denn ich habe eine Menge Negativ-Assoziationen: Das schöne, unbeschwerte Leben ist zu Ende; Frauen in praktischen Schlapperpullis; ständig gereizt und verbittert; sich mit seinem „Schwabbelbauch“ arrangieren; die sexy Frau war gestern; Empty Nest-Syndrom: unsere einzige Aufgabe, Kinder zu gebären und großzuziehen, ist vorbei!

Habe ich nur diese negativen Bilder?

Außerdem ist der Begriff „Menopause“ doch völlig irreführend: es gibt keine Pause- soll das ein Trostpflaster sein? Die Meno ist vorbei, Ende, aus und vorbei! Sie kommt nicht wieder zurück!

Und seien wir doch mal ehrlich, das ist doch klasse:  keine Blutungen, keine Binden, keine Tampons und keine Menstruationstasse mehr. Bauchkrämpfe und miesepedrige PMS Tage adé! Keine ungewollte Schwangerschaft, völlig unbeschwerter Sex!

Wir wissen, wer wir sind: starke, lebenslustige Frauen, die unzählige Erfahrungen sammeln durften, Ausbildungen, Studium, Fortbildungen, Beziehungen, Ehe, unterschiedliche Jobs, Chefs, unser eigener Chef sein, ein Familienunternehmen führen,…

Schluss mit den „Ich- mache- es- allen- recht-Gehabe“!

Die Kinder sind fast erwachsen oder aus dem Haus, endlich Zeit für eigene Wege und neue Abenteuer und das Verwirklichen von lang zurückgestellten Träumen!

Warum nennen wir diese spannende Zeit voller Veränderungen nicht einfach um? Wie wärs mit „Menoglück“, „Menoüberraschung“, „Menofreiheit“, „Menofrei“, „Menopeace“ oder ganz simpel: HAPPY MENO END!“

Also ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich kann mich gar nicht entscheiden. Vielleicht sollten wir in Deutschland abstimmen lassen, wie wir die Menopause ab heute bezeichnen. Denn „Wechseljahre“ hat doch auch ausgedient, oder?

„Ähnlich einer verborgenen Quelle
suchte sich meine Vesuv-heiße Welle
ihren Weg heraus aus all meinen Poren.
Fast hätte ich mich in dieser Naturkraft verloren.
Doch ich bleibe gespannt, was sie mit mir macht,
diese ureigene innere mächtige Kraft.“

Verliebt in die Menopause – oder auch nicht

Wenn unsere Lebensdolmetscherin Silke Steigerwald schreibt, komme ich immer ins Nachdenken. Sie erfasst und analysiert, zeigt Lösungen und packt ganz viel Liebe drauf. So wie heute hier.

„Hallo Welt-Menopause-Tag. Wer braucht DICH denn eigentlich? Und was heißt hier überhaupt Meno-PAUSE? Hallo! Geht’s noch? Hier geht es um keine Cappuccino-Pause, sondern um Veränderungen ohne Anspruch auf ein Comeback.

Ich hatte damals Glück, als die Pause-Glocke läutete. Ich war verliebt. Mein Stimmungsbarometer zeigte konsequent himmelhochjauchzend. Die Hitzewellen schob ich auf den heißen Sommer und meine Wechsel-Jahre formulierte ich passend zu meinem Business um in „Wechsel-Zeiten“.

Für mich war es eine grandiose positive Veränderung. Aber als Trainerin sehe ich oft genug, welch schwierigen Wege Frauen in ihren Wechsel-Zeiten gehen. Noch immer sind längst nicht alle Ärzte und Heilpraktiker gut genug für diese Themen ausgebildet.

Mit dem Welt-Menopause-Tag tue ich mir etwas schwer. Nicht weil ich mir der umfangreichen Thematik nicht bewusst bin. Es liegt vielmehr daran, dass ich generell Schubladisierungen ob für Frauen und/oder das Alter nicht mag. 

Wenn dieser Tag jedoch dazu beiträgt, mehr Beachtung, mehr Neugier und mehr Fokus für unser Körper-Verständnis zu entfachen, dann hat er durchaus seine Berechtigung.“

Das Ziel des Weltmenopausetages ist es, das Bewusstsein für Frauen-Gesundheit in der Lebensmitte schärfen. So oder so ähnlich kann es auf Wikipedia & Co. nachgelesen werden.

Mich macht es froh zu sehen, was sich in den letzten 10 Jahren, in denen ich mich – erst privat und dann schnell auch öffentlich – mit dem Thema „Wechseljahre“ auseinandersetze, in der Presse getan hat. Es gibt heute viele gute Bücher, in denen frau sich schlau lesen kann, es gibt Blogs und Online-Magazine, Events und Kongresse, in denen offen über die Menopause gesprochen wird.

Lasst uns den Weltmenopausetag zum Anlass nehmen, gemeinsam den nächsten großen Schritt in eine neue weibliche Normalität zu gehen.

Feiern wir uns und reden wir drüber!

Herzlichst,

Deine Gela & das LEMONDAYS Redaktionsteam

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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